Interview Oli und Oli - unsere beiden Teilnehmer bei der Senioren-WM 2024
Hallo Oli und Oli 😊Ihr durftet im April bei den Senioren-Weltmeisterschaften im Padel für Deutschland antreten und seid dafür nach La Nucia in der Nähe von Alicante in Spanien gereist.
Wie war es für euch, nominiert zu werden?
Oli Strauss: Nachdem ich bereits 2018 in Malaga und 2022 in Las Vegas bei den Weltmeisterschaften dabei war, hatte ich natürlich große Hoffnungen, wieder nominiert zu werden und habe mich gefreut, als Grötzinger Doppel mit Oli Schwörer teilnehmen zu dürfen.
Oli Schwörer: Nachdem ich ja längere Zeit aus dem Padel-Business raus war, weil meine Prio wieder mehr auf Tennis lag, war es natürlich mega, wieder ins Nationalteam berufen zu werden. Vor allem mit Oli im Team, das war schon sehr cool.
Spanien ist die Wiege des Padelsports in Europa, die besten europäischen Padelspieler kommen von dort.
Mit welchen Erwartungen und Zielen seid ihr nach Alicante geflogen?
Oli Strauss: Gegen Nationen wie Spanien, Argentinien, Italien und weitere haben wir keine Chancen, da die Sportart dort schon deutlich verbreiteter ist und sie mehr Spieler und bessere Trainingsbedingungen haben. Dennoch war es ein Ziel, sich gut zu verkaufen und gegen Länder, die mit uns auf Augenhöhe liegen, zu gewinnen.
Oli Schwörer: Da ich das erste Mal bei einer Senioren-Meisterschaft dabei war, dachte ich schon, dass wir dort was erreichen können. Ich dachte, wir wären schon ein ganz stabiles Team. Das war leider nicht so. Die anderen Nationen waren uns zum Teil schon extrem überlegen, was sehr bitter für uns als Nation war. Wie weit sich unser Level von anderen unterscheidet, war schon krass. Grade bei den Altersklassen 35 und 40 waren wir gnadenlos unterlegen.
Wie habt ihr die Stimmung dort erlebt und was waren für euch besonders schöne Momente?
Oli Strauss: Die Atmosphäre war toll und sehr fair. So viele Spielerinnen und Spieler von überall auf der Welt, das ist einfach ein tolles Erlebnis. Auch die Stimmung innerhalb der deutschen Mannschaft mit gegenseitigem Anfeuern sorgt allgemein für schöne Momente.
Oli Schwörer: Die Stimmung war toll, das Hotel super, die verschiedenen Anlagen auch klasse. Das Team bestand aus tollen und einzigartigen Typen, mit denen man gerne zusammen ist. Ob Frauen oder Männer. Das Highlight war das Match von Maren [Tiedjen] und Cori [Scholten] im Halbfinale der Open[-Pairs Damen 40] gegen Italien. Das war tolles Frauen-Padel.
Nach einem zweiten Gruppenplatz in der Vorrunde, einem Sieg und zwei Niederlagen in den Platzierungsspielen landete das Deutsche Team am Ende auf Platz 15.
Ordnet die Ergebnisse doch einmal für uns ein.
Oli Strauss: Mit Platz 15 von 24 haben wir ein gutes Ergebnis erreicht. Das Spiel gegen Dänemark hätten wir besser gestalten können, aber insgesamt können wir damit zufrieden sein.
Oli Schwörer: Naja, wenn man ganz ehrlich ist, war Platz 15 für uns ein super Ergebnis, aber auch nicht wirklich verdient. Wir hatten Glück mit der Auslosung. Es hätte auch Platz 20 sein können, aber auch Platz 13, wenn man ehrlich ist. Ich denke, in den kommenden Jahren haben wir mehr Chancen. Die Zeit spielt für uns und verschiedene Spieler rutschen auch Altersklassen nach oben, was das Niveau natürlich stärker macht.
Herzlichen Glückwunsch noch einmal zur Teilnahme!
Was sind eure nächsten Ziele aus Spielersicht und ggf. auch aus Trainer- oder Vereinsentwicklungssicht?
Oli Strauss: Aus Spielersicht steht im Herbst die Bundesliga an. Mit dem Herren-Team wollen wir wieder eine gute Rolle spielen und als Minimalziel ins Final 8 kommen. Mit dem Team der Herren +35 wollen wir möglichst den Deutschen-Meister-Titel von 2023 auch 2024 wieder nach Grötzingen holen.
Oli Schwörer: Mit dem TPC Grötzingen wollen wir weiterhin attraktiv für alle Spielerinnen und Spieler sein und neben einigen Teams und Turnieren auch unsere tolle Padel-Community ausbauen. Also als Spieler [ist mein Ziel] jetzt erstmal die Bundesliga-Quali der Herren +35 und Herren. Bei den 35ern sind wir Deutscher Meister. Den Titel gilt's zu verteidigen und natürlich uns bei den Herren auch für die Endrunde zu qualifizieren und dort dann besser als letztes Jahr abzuschneiden. Aus Vereinssicht muss unsere Halle endlich kommen, damit wir weiterhin der BESTE CLUB in Karlsruhe bleiben. Damit könnte man im Trainingsbereich auch vieles viel besser machen.
Die Fragen stellte Katharina.
Interview mit Paul Richter - 14-jähriges Nachwuchstalent
Hallo Paul, schön, dass du nach deinem Spanien-Aufenthalt und vor der Europameisterschaft Zeit für ein kleines Interview mit uns hast.
Für alle, die dich noch nicht kennen, stell dich bitte kurz vor und berichte, wie du zum Padel gekommen bist.
Hallo, ich bin Paul, 14 Jahre alt, und spiele seit 4 Jahren Padel. Ich habe das erste Mal bei einem Tennis Camp des TPC Grötzingen Padel gespielt und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Seitdem spiele ich viel und versuche, mich immer weiter zu verbessern.
Was ist für dich das Besondere beim Padel?
Für mich ist beim Padel besonders, dass man jeden Ball noch irgendwie bekommen kann. Durch die Scheiben, mit denen mitgespielt wird, hat man immer Action und es ist nie langweilig. Ich mag Padel, da es sehr schnell ist und man immer bereit und aufmerksam sein muss.
Du hast einige Zeit in Spanien verbracht, dort eine Schule besucht und viel trainiert. Wie war das für dich?
Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, einige Wochen bei einer tollen Familie in Spanien zu leben. Die Zeit in Spanien war sehr schön. Ich wurde in der Schule sehr gut aufgenommen und es hat sehr viel Spaß gemacht. Das Training war sehr gut. Ich habe immer abends 1-2 Stunden trainiert, meistens mit meinem Gastbruder. Auch beim Padel wurde ich sehr gut aufgenommen und habe viel Neues gelernt.
Gibt es Unterschiede zwischen dem Training in Deutschland und Spanien? Was hat dir besonders gut gefallen?
Das Training ist härter, da man mehr Jugendliche auf ähnlichem Niveau hat. Mal trainiert man mit Besseren, mal mit Schwächeren, aber das Training ist immer herausfordernd. Für mich war der größte Unterschied, dass wir nur in Gruppen trainiert haben. In Deutschland liegt der Fokus auf Einzeltraining, in Spanien hatte ich keine einzige Einzelstunde. Mir hat besonders gut gefallen, dass alle immer mit vollem Einsatz trainiert haben und wir immer gute und ausgeglichene Trainings hatten.
Wie hast du den Schulalltag in Spanien erlebt?
Der Schultag in Spanien ist anders als der in Deutschland. Die Schule beginnt um 8:15 und geht bis 14:45. Eine Schulstunde dauert wirklich 1 Stunde und nicht wie in Deutschland nur 45 Minuten. Der Schultag war zum Teil entspannter, aber durch die Hitze war es manchmal schwer, konzentriert zu bleiben. Ich habe durch die Schule sehr viele neue Leute kennengelernt und habe sehr viel Spanisch gelernt.
Als Nächstes steht für dich die Junioren-Europameisterschaft an. Wir gratulieren Dir herzlich zur Nominierung!
Wie fühlst du dich, wenn du daran denkst, gegen die besten Junioren Europas anzutreten?
Ich freue mich sehr, dass ich nominiert wurde und die Möglichkeit habe, bei so einem Event dabei sein. Ich hoffe, dass wir sehr gute Spiele haben und natürlich auch ein paar gewinnen. Ich fühle mich sehr motiviert und möchte alles für mein Land geben und die bestmögliche Leistung abrufen.
Hast du ein bestimmtes Ziel für die Europameisterschaft?
Mein Ziel ist, dass wir als Team die Qualifikation schaffen und dann gute Gruppenspiele haben. Im Einzelwettbewerb will ich einfach mein Bestes geben. Ich will insgesamt einfach alles geben und mein Team bestmöglich unterstützen.
Wir wünschen dir und dem ganzen Team viel Spaß und viel Erfolg bei der EM!
Als letzte Frage würden wir gerne noch wissen, was du anderen Jugendlichen raten würdest, die auch mit Padel anfangen möchten?
Ich würde anderen Jugendlichen raten, kontinuierlich zu trainieren und zu spielen. Wichtig ist sicher, viele Turniere zu spielen, unabhängig davon, ob man am Ende gewinnt oder verliert. Auch wenn es mal nicht so gut läuft, sollte man nicht den Kopf hängen lassen und immer weiter trainieren und an sich arbeiten. Und natürlich - einfach Spaß haben!
Die Fragen stellten Oli und Katharina.
29.08.2024